Der JUMPER-Workshop fokussiert das Thema Europa/Europäische Union und wurde speziell für junge, bisher von politischer Bildung wenig erreichte Menschen konzipiert und mit Schülerinnen und Schülern des berufsschulischen Übergangssystems erprobt und weiterentwickelt. Die optimierten Workshop-Materialien inkl. pädagogischer Handreichung stehen hier zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Der JUMPER-Workshop starten mit interaktiven Kennlernspielen (sofern sich die Gruppe noch nicht kennt) und einem spielerischen und exemplarischen Einstieg in das Thema Europäische Union mit einem klaren Alltags- bzw. Lebensweltbezug für die Teilnehmenden. Ein weiterer Baustein bezieht sich auf die Funktionsweise der Europäischen Union und das Zusammenspiel verschiedener Institutionen. Thematisch vertieft wird anschließend das Thema Plastikmüll. Im Zentrum der Workshops steht die Durchführung und Auswertung (debriefing) des Planspiels, bei dem eine Entscheidungsfindung des Europäischen Parlaments zum Thema Plastikverpackungen von Obst und Gemüse simuliert wird. Schließlich folgt ein Gespräch mit einem Mitglied des Europäischen Parlaments, dessen Inhalt von den jungen Menschen selbst vorbereitet wird, um sicherzustellen, dass Themen besprochen werden, die sie interessieren bzw. bewegen.
Im Rahmen des JUMPER-Projekts haben zwischen Frühjahr 2020 und Sommer 2021 insgesamt zehn jeweils zweitägige Workshops stattgefunden. Diese wurden von zwei Mitarbeitenden der Universität Göttingen durchgeführt und wissenschaftlich begleitet. Ein zentrales Element der JUMPER-Workshops ist ein speziell für die Zielgruppe zugeschnittenes EU-Planspiel, das in Kooperation mit der Berliner Agentur planpolitik (www.planpolitik.de) entwickelt wurde. Da textlastige Zugänge bei dieser Zielgruppe wenig erfolgversprechend sind, wurden im JUMPER-Projekt handlungsorientierte, spielerische Ansätze erprobt. Im Zentrum steht die Verknüpfung der Europäischen Union mit der Lebenswelt der Teilnehmenden. Zentral ist des Weiteren, dass den Teilnehmenden im Workshop von Beginn an bis zum abschließenden Feedback als ernstzunehmenden Subjekten des Lernprozesses „auf Augenhöhe“ begegnet wird. Die Teilnehmer/innen dieses Workshops kommen in der Regel erstmals intensiver in Kontakt mit der Europäischen Union. Es kann davon ausgegangen werden, dass nur ein geringes Vorwissen besteht und den jungen Menschen die Relevanz der EU für ihr tägliches Leben kaum bewusst ist. Daher soll der Workshop ein Grundwissen über die EU vermitteln, welches durch die auf die Zielgruppe zugeschnittenen Inhalte und Methoden, aber auch durch den Eventcharakter des Workshops mit externen Referent/innen, nachhaltig das Interesse der Teilnehmenden an der EU wecken soll. Die Teilnehmer/innen sollen neugierig werden und lernen, wie und wo sie auch im Nachgang zum Workshop Informationen über die EU finden und wie sie sich und ihre Interessen in den politischen Prozess einbringen können.